Hallo in die Runde, Lange habe ich überlegt und geplant, jetzt habe ich es umgesetzt: Unser Sven Hedin ist nun gasfrei!
Im November 2021 hatte ich hier schon geschrieben, dass uns der Sven sehr gut gefällt und sein Konzept zu beinahe 100% unsere Anforderungen und Wünsche erfüllt. Wenn da nur nicht dieser unzugängliche und viel zu große Gaskasten wäre. Jedes Mal das Bett hochklappen, den Deckel des Gaskastens entfernen, die Flasche auf-/zudrehen um dann diese unsäglich fummeligen Bajonettverschlüsse des Deckels in die Öffnungen zu bringen, um den Deckel gasdicht verriegeln zu können - das hat genervt. Hinzu kommt, dass der Gaskasten viel zu groß für eine 907 Flasche ist. Die kleine Flasche würde ja bei dem verfolgten Autarkie-Ansatz des Sven Hedin - heizen ohne Gas - für's Kochen völlig ausreichen. Leider ist aber der Gasschlauch im Kasten zu kurz, um die 907 auf den Boden zu stellen. Selbst bei der 5 kg-Flasche reicht die Länge des Gasschlauchs so gerade eben. Der Gaskasten ist einfach viel zu groß für kleine Gasflaschen. Darüber hinaus nimmt er auch noch dringend benötigten Stauraum weg. Und dann ist da noch diese Riesenöffnung im Boden, durch die jede Mende Dreck und Sand in den Kasten wirbeln, so dass man den Gaskasten auch nur begrenzt zur Unterbringung von selten genutztem Equipment nutzen kann. Insgesamt empfinde ich die Gasinstallation im Sven als fehlkonstruiert.
Wenn man auf Gas verzichten würde, hätte man einige Unannehmlichkeiten weniger und einen riesigen Schrank gewonnen...
Die Lösung heißt für uns: Wir kochen ab jetzt mit Induktion. Eine passende Induktionsplatte - sowohl von der Größe als auch von den elektrischen Eigenschaften - gibt es von Sterling Power für den Camping- und Yachtbedarf. Sie hat einen Durchmesser von knapp 29 cm und eine Leistungsaufnahme von maximal 1500 W, die man in Stufen von 200 Watt senken kann - super, wenn die Absicherung auf Campinglätzen niedrig ausgelegt ist.Ziel war es, das Gaskochfeld durch die Induktionsplatte zu ersetzen und dabei den Umbau reversibel zu gestalten, d.h. es sollte nicht an den Westfalia-Möbeln gesägt oder gebohrt werden.
Die Idee war, das Gaskochfeld auszubauen und eine neue zusätzliche Arbeitsplatte anzufertigen, die auf die bestehende Arbeitsplatte mit dem rechteckigen Ausschnitt aufgelegt und durch doppelseitiges Klebeband fixiert wird. Die Wahl fiel auf eine 6 mm starke HPL-Platte, die auf die Breite der Westfalia-Arbeitsplatte gesägt wurde. Mit einer Oberfräse wurde der runde Ausschnitt hergestellt und mit einer Stichsäge der kleine rechteckige Ausschnitt für das Bedienfeld. Auf der Unterseite der HPL-Platte wurden solide Auflagen für das Kochfeld angebracht, sodass die Oberfläche des Kochfelds nun perfekt bündig mit der Oberfläche der Platte ist.
Strom konnte ich der Steckdose in der Küchenzeile entnehmen. Die dort verwendete Steckdose hat Schraubklemmen mit 2 Klemmplätzen pro Ader, an die man eine zusätzliche 230 Volt Leitung elektrisch sicher anschließen kann. Das Kabel kann man gut nach unten in den "Hänge"-Schrank legen und dort eine Aufbau-Steckdose setzen. Das Kabel des Induktionskochfelds konnte ich problemlos hinter der Spüle entlang bis zu der neu gesetzten Steckdose legen, einen Stecker mit Schalter anschließen, einstecken und fertig!
Uns reicht das einteilige Induktionskochfeld locker aus. An Landstrom können wir jetzt komfortabel und zeitlich unbegrenzt kochen und selbst wenn wir freistehen, können wir das Kochfeld mit unserer tragbaren Powerstation versorgen - natürlich reicht das dann nicht für 'nen Sauerbraten, aber für schnell zubereitete One-Pot-Gerichte schon
Beste Grüße
Thomas