Nochmals ein Nachtrag zu Flexaport und ähnlichem.
Wir waren dieses Frühjahr eine Woche mit einem gemieteten T4 California (mit PortaPoti) in Mallorca unterwegs. Dabei mussten wir feststellen, dass es auf dieser Insel nur eine einzige Entsorgungsstelle für Chemietoiletten gibt. Um das Problem zu entschärfen, haben wir deshalb die Trenntoilette "light" ausprobiert. D.h. das Flüssige ins PortaPoti (ohne zu spülen) und das Dicke mittels Haushaltpapier gesammelt und im Restmüll entsorgt.
Fazit:
- Es braucht nur wenige Blatt Haushaltpapier (2 Blatt reichen - 4 zur Sicherheit, um die WC-Schüssel auszukleiden.
- Die im Haushaltpapier gesamelte Hinterlassenschaft stinkt nicht (auch nicht nach 2 Tagen im Camper aufbewahrt), weil das Haushaltpapier dem Kot die Flüssigkeit entzieht. Wird noch das Toilettenpapier mit eingepackt, funktioniert dies sogar bei leichtem Durchfall ohne zu stinken.
- Es dauert mehrere Tage, bis der Urin stärker zu riechen beginnt, als er beim Austritt gerochen hat (also je nach konsumierten künstlichen Süssstoffen, Gewürzen, Spargel etc.). Die Aussage der Trenntoilettenhersteller, dass er überhaupt nicht stinkt, ist aber nicht korrekt...
- Grosser Nachteil: Das "Dicke" und das "Dünne" lässt sich nicht gleichzeitig erledigen.
- Das System funktioniert als Notlösung aber sehr gut.
Angespornt durch diese Erfahrung haben wir uns nach dieser Ferienwoche ein Flexaport (Version für die C400-er Toilette des CJC) bestellt. Dieses haben wir nun während 3 Wochen Sommerferien ausgibig getestet. Fazit:
- Das "Dicke" und das "Flüssige" lässt sich gleichzeitig erledigen.
- An Stelle der Hundekotbeutel kann auch Haushaltpapier verwendet werden (bei der Version mit dem kleinen Auffangbehälter reicht je nach Grösse der Blätter 1 Blatt - zur Sicherheit 2 Blatt).
- Wird in den Hundekotbeuteln auch das Toilettenpapier entsorgt, wird dem Kot genügend Wasser entzogen, und es stinkt auch nicht, wenn die Beutel über 1 Tag im Camper aufbewahrt werden (wir haben die Beutel aus rezykliertem Kunststoff mit dickerer Wandstärke verwendet).
- Der kleine Auffangbehälter ist meines Erachtens zu klein, wenn man "grosse Geschäfte" erledigt. Hier ist die Lösung "Haushaltspapier in der WC-Schüssel besser.
- Beim Spülen (falls man die Spüle verwendet) läuft immer wenig Wasser auch über den Auffangbehälter.
Welche Notlösung ist besser?
- Muss getrennt werden, so ist meine Frau weiterhin begeistert von der Flexaport-Lösung. Ich bin aber mehr für die "Haushalspapier-Lösung, da man damit mehr Platz bzw. einen grösseren Auffangbehälter hat.
- Ob Haushaltspapier oder Hundekotbeutel nachhaltiger sind, hängt wohl vom Hersteller des Haushaltspapieres ab (z.B. ob Recycling-Papier und ob mit Plastik beschichtet oder nicht).
- Die Haushalspapierlösung hat den Vorteil, dass nichts zusätzliches im Camper mitgeführt werden muss.
- Bei beiden Lösungen stinkt es viel weniger, als mit der klassischen Chemietoiletten-Anwendung (sei es nach Urin-Kotgemisch oder nach Toilettenchemie).
Gruss
Dieter